Heimathafen

Care Leaver:innen einen Ankerpunkt bieten

Projektlaufzeit: 2020-2023

Projektbeschreibung

Die Benachteiligungen beim Übergang aus einer stationären Hilfe zur Erziehung (Heimerziehung und Vollzeitpflege gem. §§ 33, 34 SGB VIII) sind für junge Care Leaver:innen derzeit rechtlich und strukturell nach wie vor nicht ausgeräumt, wie es z. B. mit der Einführung eines Rechtstatbestandes Leaving Care gefordert wird (vgl. Koch/Schröer 2018).

Der Aufbau eines Unterstützungsnetzwerkes zur Gestaltung des Übergangs von jungen Menschen aus einer stationären Erziehungshilfe ist eine gemeinsame Aufgabe von öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. Nach dem derzeitigen Stand der Übergangspraxis aus stationären Erziehungshilfen lassen sich allerdings noch zentrale Herausforderungen ausmachen:

  • Ungeplante Hilfebeendigungen und die Notwendigkeit eines Coming Back:
  • Unsichere Perspektiven für Careleaver mit Fluchthintergrund:
  • Leavingcare aus der Pflegefamilie – intermediäres Feld zwischen öffentlicher Erziehungshilfe und privater Fürsorge
  • Übergänge von öffentlicher Verantwortung nach dem Verlassen der stationären Hilfe

(vgl. Universität Hildesheim/IGfH 2018).

Ziel des Projektes

Ziel des Projektes „Heimathafen“ ist es, ein umfassendes Konzept zur Übergangsgestaltung gemeinsam mit Care Leaver:innen zu entwickeln und auf seine Anwendbarkeit und Akzeptanz zu testen. Gemeinsam mit den Kostenträgern und weiteren Akteuren der Jugendhilfe sollen im Projektverlauf Kriterien identifiziert werden, die eine Qualitätssicherung sowie eine Regelfinanzierung der benötigten Ressourcen ermöglichen können. Eine strukturelle Standardisierung der gemeinschaftlich entwickelten Form der Unterstützung ist Basis für eine Anwendung des Konzeptes in ganz Nordrhein-Westfalen.

Die Ziele des Projektes lassen sich vor allem im Hinblick auf individuelle wie strukturelle Bewältigungslagen beschreiben:

Individuelle Lebenslage von Care Leaver:innen Relationale bzw. intermediäre
Ebene
Sozialpolitische
Ebene
Stabiler Selbstwert z. B. durch die Begleitung von päd. Fachkräften oder Pflegeeltern Gestaltung von regionalen Jugendhilfestrukturen
Soziale Anerkennung  z. B. durch die Schule/
Ausbildung
Peers Peer Support und Selbstorganisation
Selbstwirksamkeit Im Bereich Familie innerhalb des sozialräumlichen Umfeldes Gemeinwesen/
Zivilgesellschaft

Das Projekt wird durch das Institut für Sozial- und Organisationspädagogik begleitet. Es werden Entwicklungsprozesse gemeinsam ausgewertet, Erhebungen mit Fachkräften und jungen Menschen im Übergang durchgeführt sowie Fachveranstaltungen gemeinsam organisiert. Aufgrund der Ziele des Vorhabens wird die wissenschaftliche Begleitung als partizipative Forschung angelegt, bei der das Forscher:innenteam eng mit Care Leaver:innen und Fachkräften den Forschungsprozess abstimmt und gemeinsam durchführt.

Ansprechpersonen und Kontaktdaten

Dr. Severine Thomas
Laura Husmann
Prof. Dr. Gunther Graßhoff

Kontaktdaten des Kooperationspartners

Ev. Jugendhilfe Schweicheln

Herforder Str. 219
32120 Hiddenhausen
Nordrhein-Westfalen
www.ejh-schweicheln.de

Ralf Mengedoth
Tel.: 05221 960 210
Mail: mengedoth@ejh-schweicheln.de

Materialien

Homepage Heimathafen
Kurzbeschreibung Heimathafen (EREV digital)