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Higher Education without Family Support

Junge Erwachsene mit Jugendhilfeerfahrung an deutschen und israelischen Hochschule

Projektlaufzeit: 2012 – 2014

Projektbeschreibung

Das Forschungsprojekt beschäftigte sich mit Studierenden, die einen Teil ihrer Kindheit oder Jugend außerhalb ihrer Herkunftsfamilie verbracht haben. Im Zentrum der Studie standen die mangelnde Unterstützung dieser jungen Menschen an deutschen Hochschulen, aber auch die Ressourcen und Potenziale derjenigen Care Leaver:innen, die das Hochschulstudium ohne die Unterstützung ihrer leiblichen Familienmitglieder bewältigen.

Das Forschungsprojekt geht davon aus, dass verschiedene Problemkonstellationen für den geringen Anteil an Studierenden unter den sogenannten Care Leaver:innen verantwortlich sind. Die Schwierigkeiten betreffen dabei den Zugang zu den Hochschulen selbst, aber auch den erfolgreichen Abschluss eines bereits aufgenommenen Studiums.

Der besonderen Ausgangssituation von Care Leaver:innen für das Erreichen von Bildungszielen wird vonseiten vieler Jugendhilfeeinrichtungen, Jugendämter, aber auch Hochschulen kaum Beachtung geschenkt. Der Zugang zu höheren Bildungswegen wird in der Regel weder gefördert noch als reelle Perspektive angesehen. Auf die Unterstützung durch die eigene Familien können Care Leaver:innen aber auch nur selten zurückgreifen. Das mangelnde Wissen über die Leistungen und Möglichkeiten von Studierenden mit Jugendhilfehintergrund verhindert geeignete Unterstützungs- und Förderungsmöglichkeiten.

Neben der empirischen Erhebung von Daten über Care Leaver:innen, die ein Hochschulstudium planten, aufgenommen oder bereits abgeschlossen hatten, bestand ein Ziel des Projekts darin, unterstützendes Netzwerk von Care Leaver:innen als beginnende Form der Selbstorganisation und Interessenvertretung mit aufzubauen. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in verschiedenen Veranstaltungen an die Fachpraxis und auch an Hochschulen vermittelt, um die Chancen, die Bildungserfolge für Care Leaver:innen bedeuten können, transparenter zu machen und den Zugang zu höherer Bildung zu verbessern.

Projektfinanzierung durch die Jacobs Foundation.

Kontakt

Dr. Katharina Mangold und Dr. Benjamin Strahl

Universität Hildesheim
Institut für Sozial- und Organisationspädagogik
Bühler Campus
Lübecker Str. 1
31141 Hildesheim