Rechte im Übergang

Begleitung und Beteiligung von Care Leaver:innen

In Kooperation mit der Internationalen Gesellschaft für Erzieherische Hilfen (IGfH) e. V., Frankfurt.

Projektlaufzeit: 2014 – 2016

Projektbeschreibung

Das Projekt Rechte im Übergang stellt die Lebenswelten von jungen Menschen aus stationären Hilfen in den Mittelpunkt. Es entwickelt Ansätze und Ressourcen, die Care Leaver:innen in der Übergangsbegleitung aus stationären Erziehungshilfen ins Erwachsenenleben im Hinblick auf ihre Lebenswelten und deren lokalen Infrastrukturen gerecht werden. Dabei wird die Zielgruppe in alle Untersuchungsschritten partizipativ eingebunden und damit erstmals umfassend die Sichtweise der jungen Menschen selbst erhoben und berücksichtigt.

Projektziele

  • Auf der Grundlage qualitativer leitfadengestützter Interviews die Lebenswelten von Care Leaver:innen und ihre Erfahrungen mit Sozialen Diensten sowie Bildungseinrichtungen zu „verstehen“ und ihren Weg ins Erwachsenenalter nachzuzeichnen, um die genauen Unterstützungsbedarfe thematisieren zu können;
  • Informationsmaterialien (online und print) für Care Leaver:innen zu entwickeln, welche Care Leaver:innen über ihre Rechte im Übergang ins Erwachsenenleben aufklären und auf Beratungs-/Bildungs- und Unterstützungsangebote aufmerksam machen,
  • unter Einbeziehung von Care Leaver:innen im Rahmen von Beteiligungsworkshops und gemeinsamen Fachveranstaltungen für Basiselemente einer notwendigen lokalen Infrastruktur zu entwickeln, um einen Übergang ins Erwachsenenleben nachhaltig zu unterstützen und dies mit (verbands-)politischen Vertreter/innen auch vor dem Hintergrund einer möglichen Gesamtzuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe (Stichwort: Inklusion) zu diskutieren,
  • mit internationalen Expert:innen im Hinblick auf andernorts bereits erfolgreich etablierte Unterstützungs- und Informationsstrukturen Erfahrungen und Strategien zur Durchsetzung der Rechte von Care Leaver:innen zu diskutieren.

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Situation von Care Leaver:innen in Deutschland ist sowohl eine Sensibilisierung in den Sozialen Diensten für die Lebenswelten von Care Leaver:innen grundlegend als auch eine Unterstützung der Care Leaver:innen in der Wahrnehmung ihrer Rechte notwendig. Sie bewegen sich in ihren Lebenswelten häufig in prekären Lebenslagen und sind auf Leistungen unterschiedlicher sozialer und gesundheitsbezogener Dienste (Job-Center; Justiz; sozialpsychiatrische Dienste, weiterhin Kinder- und Jugendhilfe etc.) sowie des Bildungs- und Ausbildungswesen (Ausbildungsförderung; Übergangs- und Berufsberatung; Volkhochschulen etc.) angewiesen.

Die partizipativen Aktivitäten im Rahmen des Projektes bilden selbst eine Form, Care Leaver:innen über ihre Rechte und potentielle Unterstützungsleistungen zu informieren und ihre Interessen politisch zu stärken. Politische Entscheidungsträger, Vertreter aus Fachverbänden, Entscheidungsträger aus Jugendbehörden, Führungspersonen aus größeren Jugendhilfeeinrichtungen, die mit dem Thema befasst sind, können bei der gesellschaftlichen Sensibilisierung für diese Zielgruppe eine Schlüsselrolle einnehmen.

Kontakt

Dr. Severine Thomas

Universität Hildesheim
Institut für Sozial- und Organisationspädagogik
Bühler Campus
Lübecker Str. 1
31141 Hildesheim

Gefördert und unterstützt durch

IGFH           

 

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