Foto Universität Hildesheim Hauütcampus zum Projekt Care Leaver an Hochschulen

CareHo

Care Leaver an Hochschulen in Niedersachsen

Projektlaufzeit: 2014 – 2016

Projektbeschreibung

Das Projekt CareHo wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen des Programms „Wege ins Studium öffnen – Studierende der ersten Generation gewinnen“ gefördert und von der Universität Hildesheim, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik durchgeführt. Außerdem sind fünf kooperierende Hochschulen in Niedersachsen beteiligt (Vechta, Oldenburg, Emden, Holzminden, Hildesheim). Bei der Projektdurchführung freuen wir uns sehr mit dem Verein „Careleaver e.V.“ kooperieren zu können.

Projektziele

Das Projekt CareHo hat das Ziel, Care Leaver:innen an den Hochschulen in Niedersachsen miteinander zu vernetzen und die Zugangsschwellen für Care Leaver:innen an den beteiligten Hochschulen und damit verbunden – im Sog – möglicherweise auch zu andere Hochschulen abzubauen. Es ist zudem das Anliegen des Projekts, mehr junge Menschen in stationären Hilfen möglichst frühzeitig für ein Studium zu motivieren. Hierzu sollen insbesondere Care Leaver:innen, die bereits an der Hochschule studieren, als „Rollenvorbilder“ agieren. Aber auch Einrichtungen und Mitarbeiter*innen der Jugendhilfe sollen von dem Projekt erreicht werden, um den Übergang junger Menschen an die Hochschule auch auf dieser Ebene zu unterstützen. Im Übergang müssen Passungsverhältnisse hergestellt werden, in welchen die Bedürfnisse und Ressourcen der Care Leaver:innen mit denen der Hochschule zusammengebracht werden müssen. Hier ist es insbesondere wichtig, die bereits existierenden Angebote für Care Leaver:innen zugänglich zu machen, aber auch auf die spezifische Lebenssituation von Care Leaver:innen an Hochschulen aufmerksam zu machen.

  • Care Leaver:innen beraten und begleiten Care Leaver:innen: Die Vernetzung der Care Leaver:innen untereinander, dies ist die bisherige Erfahrung, stärkt die Care Leaver:innen in ihrem Selbstwert, dass sie an Hochschulen willkommen sind und sie dort nicht allein sind. Dabei können gerade die Selbstorganisationen häufig mehr erreichen als professionelle Begleiter*innen. Care Leaver:innen, die bereits an Hochschulen studieren, kommt zudem eine Vorbildfunktion zu. Sie können aus eigener Erfahrung von Herausforderungen und erfahrener Unterstützung berichten und junge Menschen motivieren, sich für einen solchen Bildungsweg zu entscheiden. Dabei ermöglicht die Peer-Beratung authentischen Wissens- und Erfahrungsaustausch und setzt ein Verständnis für die Lebenssituation voraus.
  • Ansprache möglicher Studieninteressierter zur Erhöhung des Anteils Studierender mit stationäre Jugendhilfeerfahrung: Care Leaver:innen finden seltener Zugang zu Hochschulen als ihre Peers. Häufig erleben sie in ihrem Umfeld niemand der oder die an Hochschulen studiert oder studiert hat. So fehlen ihnen Rollenvorbilder und Personen, die Brücken in die Hochschule für sie bauen. Bildung wird als wichtige Integrationsform in unserer Gesellschaft verstanden und ermöglicht jungen Menschen aus der Jugendhilfe ihre weitere Zukunft zu gestalten. Daher sollen auch junge Menschen aus der Jugendhilfe motiviert werden, Wege an die Hochschulen zu gehen.
  • Sensibilisierung der Jugendhilfeeinrichtungen für den Zugang an Hochschulen: Wie in Studien deutlich wird, ist die Thematik „formale Bildung“ in Einrichtungen der Jugendhilfe häufig unterbelichtet. Der Übergang an Hochschule beginnt aber nicht mit dem Abitur oder mit der Beendigung der Jugendhilfemaßnahme, sondern muss bereits während der Hilfe zum Thema gemacht werden.
  • Sensibilisierung der Hochschule für die Lebenslagen von Care Leaver:innen: Care Leaver:innen müssen den Übergang an Hochschulen meist ohne familiären Rückhalt bewältigen. Dabei fehlen nicht nur Personen, die beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen helfend zur Seite stehen, sondern auch Rückhalt in Notsituationen. Hochschulen stellen zwar vielfältige Unterstützungsangebote für junge Studierende bereit, berücksichtigen aber wenig die spezifische Lebenssituation von Care Leaver:innen bzw. wissen wenig über die Lebenssituation von Care Leaver:innen. Diese Wissenslücke soll geschlossen werden und die Passung zwischen den Angeboten der Hochschulen und den Bedürfnissen der Care Leaver:innen verbessert werden.

Kontakt

Dr. Katharina Mangold  und Dr. Tanja Rusack

Universität Hildesheim
Institut für Sozial- und Organisationspädagogik
Bühler Campus
Lübecker Str. 1
31141 Hildesheim

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